Folgende Faktoren bedrohen die Meeresschildkröten:

1.)   Der Mensch als Strandtourist

2.)   Der Mensch als Fischer

3.)   Der Mensch als „Gourmet“

4.)   Der Mensch als Souvenirjäger

5.)   Der Mensch als Eierdieb

6.)   Der Mensch als Verschmutzer des Lebensraums: Meer und Strände

Der Bestand von Meeresschildkröten nimmt leider stetig ab. Das Hauptproblem liegt bei der Fischerei. Meeresschildkröten werden häufig versehentlich mitgefangen und verheddern sich in den Fangnetzen. Schon ein sehr kurzer Aufenthalt in einem Fischernetz endet meist tödlich. Meeresschildkröten sind zwar gute Taucher und sind so im Normalfall auch fähig, lange die Luft anzuhalten. Doch unter Einfluss von Stress verenden sie meist schon nach kurzer Zeit.  

Die grössten Probleme stellen die Netze des Thunfischfangs und der Crevettenfischerei dar. Alleine die Crevettenindustrie hat gemäss WWF jährlich rund 300`000 Meeresschildkröten als ungewünschten Beifang auf dem Gewissen. Dank WWF wird heute in sehr begrenztem Ausmass (in Kenia und Mosambique) mit der Netzfangmethode TED gefischt. Diese Fangmethode schont die Meeresschildkröten und reduziert generell den ungewünschten Beifang (wie z.B. Delfine, Haie...).

Heute erreicht in unseren Meeren nur eines von 4000 bis 6000 jungen Meeresschildkrötchen das Erwachsenenalter.

 

Was können Sie- ohne grosse Einschränkungen- zum Schutz der Meeresschildkröten beitragen?:

-         Zu Hause: Konsumieren Sie überlegt Fisch. Meiden Sie Crevetten und Thunfisch (es gibt keine ökologisch verträgliche Nutzungsart) und bevorzugen Sie generell Fisch mit dem „Marine Stewartship Council“ (MSC-Label) oder dem Bio-Label (Knospe)

-        In den Ferien: Kaufen Sie keinerlei tierische Souvenirs. All zu oft handelt es sich dabei um geschützte Tierarten. Kaufen Sie keine Produkte aus Schildpatt. Weisen Sie unwissende Touristen auf die Problematik hin.

 

Eine weitere Bedrohung für die Schildkröten stellt ein Irrglaube dar. Vielerorts gibt es Menschen die fälschlicherweise an eine potenzsteigernde Wirkung von Meeresschildkröteneiern glauben. Trotz wissenschaftlicher Widerlegung der angeblichen Wirkung, floriert das Geschäft mit den Eiern. So werden die Meeresschildkrötennester an den wenigen noch naturbelassenen, hotelfreien Stränden nicht nur von natürlichen Feinden und streunenden Hunden, sondern in erster Linie von menschlichen Eierdieben geplündert. Somit gibt es neben den ganzen Bedrohungen im Meer, auch noch bedeutend weniger Nachwuchs.

Teilweise wird von den Eier-Räubern gleich die ganze Schildkröte geklaut. Oft werden die Tiere noch lange am Leben gehalten, bis sich Käufer für das teure Fleisch oder den Panzer finden. 

Alleine auf der Trauminsel Bali werden jährlich rund 25`000 Meeresschildkröten auf grausamste Weise bei lebendigem Leib aufgebrochen und ausgeschlachtet. Viele Christen Lateinamerikas erklärten die Meeresschildkröten zu Fischen um wenigstens dieses Fleisch während der Fastenzeit konsumieren zu können. Zahlreiche Umweltorganisationen haben sich an den Papst gewandt und ihn gebeten, klarzustellen, dass Meeresschildkröten keine Fische seien. Bisher wurde nichts unternommen um die schwerst bedrohten Tiere wenigstens von dieser zusätzlichen Bedrohung zu bewahren. 

Ebenfalls ein bedrohender Faktor ist der Tourismus. An jedem Strand, an welchem sich Hotels befinden, haben Schildkröten so gut wie keine (oder nur ausserordentlich bedingte) Überlebenschancen mehr. Insbesondere die frischgeschlüpften Babys orientieren sich an der Lichtreflexion der Meereswellen im Mondschein. Durch andere Lichtquellen irritiert, können sie das Meer nicht finden und verenden bereits am Strand.

Auch die Verschmutzung der Meere leistet ihren Beitrag. Gerade auch die Tankerunglücke der letzten Zeit sollte uns zum Denken-/Umdenken  anregen. Nur ein einziger Tropfen Öl zerstört 1000 Liter Wasser! Für die Tiere ist ein Tankerunglück weltweit bedrohend. Auch dient das Meer heutzutage oft als  kostenlose Abfallentsorgung. Meeresschildkröten fressen oft Müllstücke und verenden. Auch gibt es viele tödlich endende Vergiftungen durch die Meeresverschmutzung.